(Vereins-)Sport ist ein wichtiger Bestandteil unseres Lebens und fördert nicht nur die Gesundheit, sondern auch den Teamgeist. Doch trotz aller Freude kann es im Eifer des Gefechts zu Körperverletzungen im Sport kommen, die rechtliche Konsequenzen nach sich ziehen. Insbesondere in den Teamsportarten, wie Fußball, Basketball, Handball oder Eishockey, bei denen körperliche Auseinandersetzungen und ein Fouls an der Tagesordnung sind, stellt sich die Frage: Was passiert, wenn ein Foulspiel zu einer Körperverletzung führt?
In diesem Beitrag erläutere ich die rechtlichen Grundlagen für Schadensersatz und Schmerzensgeld bei einem Foulspiel.
Die rechtlichen Grundlagen
Im deutschen Recht ist die Grundlage für Schadensersatzansprüche in den §§ 823 ff. des Bürgerlichen Gesetzbuches (BGB) geregelt. Ein Anspruch auf Schadensersatz und Schmerzensgeld bei einer Körperverletzung im Sport und zwar bei einem Foulspiel setzt grundsätzlich folgende Voraussetzungen voraus:
Bei einem Foulspiel, welche zu einer Körperverletzung im Sport führt, muss zunächst eine Verletzung eines geschützten Rechtsguts, in der Regel die Gesundheit des Spielers, vorliegen. Ein Foul, das zu einer Verletzung führt, gilt als solche Rechtsgutverletzung.
Es muss eine Handlung des Schädigers (z. B. des Gegenspielers) vorliegen, die die Verletzung verursacht hat. Dies kann ein absichtliches oder fahrlässiges Foul sein. Im Sport wird zwischen erlaubten und unerlaubten Handlungen unterschieden; grob unsportliches Verhalten kann als unerlaubt gewertet werden.
Ein ursächlicher Zusammenhang zwischen der Handlung und der Verletzung ist erforderlich, d.h. die Verletzung darf nicht ohne das Foul eingetreten sein.
Der Schädiger muss schuldhaft gehandelt haben, entweder vorsätzlich oder fahrlässig. Dabei wird oft diskutiert, inwieweit ein Spieler für seine Aktionen verantwortlich gemacht werden kann, insbesondere im Rahmen des Spiels.
Sonderfall: Körperverletzung im Sport
Bei sportlichen Wettkämpfen mit erhöhtem Gefährdungspotenzial, wie Fußball, Basketball, Eishockey usw., ist die Haftung für Verletzungen unter Mitspielern eingeschränkt.
Ein Spieler, der einen anderen verletzt, begeht nicht automatisch einen Sorgfaltspflichtverstoß. Für eine Haftung nach § 823 I BGB (und/oder § 823 II BGB i.V.m. § 229 StGB) muss nachgewiesen werden, dass der Schädiger schuldhaft gegen die Wettkampfregeln verstoßen hat. Einfache Fahrlässigkeit reicht nicht aus, um eine Haftung zu begründen, selbst wenn ein objektiver Regelverstoß und damit Rechtswidrigkeit gegeben ist; es bedarf Vorsatz oder grober Fahrlässigkeit. Verletzungen, die bei regelkonformem und fairem Spiel bzw. dem entsprechenden Einsatz des Gegners entstehen, führen in der Regel nicht zu einer Haftung.
Die Sorgfaltsanforderungen an die Teilnehmer eines Spiels bestimmen sich nach den besonderen Gegebenheiten des Sports, bei dem sich der Unfall ereignet hat (z. B. offizielle Fußballregeln)
Im Gerichtsprozess:
Die Beweislast für eine Sorgfaltspflichtverletzung des Schädigers trägt nach allgemeinen Grundsätzen der Verletzte.
Schadensersatz und Schmerzensgeld bei Körperverletzung im Sport
Wenn die oben genannten Voraussetzungen erfüllt sind, hat der Verletzte Anspruch auf Schadensersatz und Schmerzensgeld.
a) Schadensersatz:
Der Schadensersatz umfasst alle finanziellen Verluste, die dem Geschädigten durch die Verletzung entstanden sind. Dazu zählen insbesondere:
- (Heil-)Behandlungskosten: Kosten für Arztbesuche, Therapien und Medikamente.
- Verdienstausfall: Einkommensverluste, die durch die Verletzung entstanden sind.
- Sonstige Kosten: Zum Beispiel Kosten für Rehabilitationsmaßnahmen oder Hilfsmittel.
- Haushaltsführungsschaden
b) Schmerzensgeld:
Das Schmerzensgeld ist eine Entschädigung für das erlittene körperliche und seelische Leid bzw. die Verletzung selbst. Die Höhe des Schmerzensgeldes wird von den Gerichten festgelegt und hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie:
- Schwere der Verletzung
- Dauer der Beeinträchtigung/der Heilung
- Auswirkungen auf das tägliche Leben und die Lebensqualität
Strafrecht bei Körperverletzungen im Sport:
Neben dem zivilrechtrechtlichen Anspruch ist es auch möglich eine Strafanzeige und einen Strafantrag wegen fahrlässiger bzw. vorsätzlicher Körper- bzw. Gesundheitsverletzung zu stellen. Hier sind etwaige (kurze) Strafantragsfristen zu beachten!
Verjährung
Ansprüche auf Schadensersatz bei Körperverletzung im Sport verjähren in der Regel nach drei Jahren. Die Frist beginnt mit dem Zeitpunkt, mit dem Schluss des Jahres, in dem der Anspruch entstanden ist und dem der Verletzte von den den Anspruch begründenden Umständen und der Person des Schuldners Kenntnis erlangt oder ohne grobe Fahrlässigkeit erlangen müsste.
Fazit
Im Falle einer Körperverletzung im Sport, der durch ein Foul verursacht wurde, ist es wichtig, die rechtlichen Ansprüche zu kennen und gegebenenfalls durchzusetzen.
Wenn Sie oder jemand, den Sie kennen, von einer solchen Verletzung betroffen sind, zögern Sie nicht, rechtlichen Rat einzuholen. Als Ihr Rechtsanwalt stehe ich Ihnen zur Seite, um Ihre Ansprüche auf Schadensersatz und Schmerzensgeld durchzusetzen und Ihre Rechte zu wahren.
Für weitere Informationen oder eine persönliche Beratung kontaktieren Sie mich gerne. Gemeinsam finden wir die beste Lösung für Ihr Anliegen!
Rechtliche Hinweise
Die Informationen in diesem Beitrag dienen ausschließlich allgemeinen Informationszwecken und stellen keine Rechtsberatung für Ihren konkreten Fall dar.